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5. Oct 2020

Covid-19-Krise: Innovationsbremse oder digitaler Beschleuniger?

Robuste Säule in der Krise, Treiber von Veränderung und Chance zur Innovation — in die Digitalisierung werden viele Hoffnungen gesetzt. Die Covid-19-Pandemie hat allerdings zunächst einmal Deutschlands Rückstand in vielen digitalen Disziplinen, ob nun E-Government, E-Health oder E-Learning, aufgedeckt. Ein gescannter Hausaufgabenzettel ersetzt definitiv keinen Online-Unterricht, der den gleichen pädagogischen Ansprüchen gerecht werden muss wie klassische Präsenzstunden im Klassenzimmer. Die nicht genutzten Möglichkeiten der Telemedizin können angesichts vollbesetzter Wartezimmer beim Arzt sogar gefährlich für die Gesundheit von Patienten werden. Und wer bislang kein digitales Geschäftsmodell hatte, der wurde von der Krise härter getroffen als Unternehmen, die sich bereits ein digitales Standbein aufgebaut haben.

Covid-19 hat gezeigt, wie schnell Remote-Work-Konzepte umgesetzt werden können, wenn der Wille da ist, und auch wie effizient die Mitarbeiter – entgegen bisher gehegter Vorurteile – im Home-Office arbeiten. Diese flexiblere Auslegung der Arbeitsplatzmodelle ist begrüßenswert, aber noch keine echte Innovation. Wie die Arbeit 2.0 aussehen wird, wird sich erst noch zeigen. Dazu gehört auch die Frage, ob Home-Office wirklich die Regel wird oder Mitarbeiter auf Dauer doch nicht den direkten Draht und den Plausch in der Kaffeeküche anstelle von Videokonferenzen und anderen digitalen Tools bevorzugen. Klar ist auch, dass Unternehmen durch den Kraftakt, der mit der schnellen technischen, teils kostenintensiven Aufrüstung für die Remote-Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter einherging, in vielen, vielleicht geplanten Innovationen ausgebremst wurden.

Bleiben wird dank Covid-19 allerdings die Erkenntnis, wie wichtig die Digitale Transformation ist. Unternehmen, egal welcher Branche, müssen so schnell wie möglich ihr analoges Geschäft um ein digitales Standbein ergänzen. Wer sich dieser Erkenntnis entzieht, riskiert im immer schärfer werdenden Wettbewerb den Anschluss zu verlieren. Ein „es wird schon so weitergehen wie bisher“ funktioniert nicht. Genauso wenig reicht es aus, auf kurzfristige digitale Effizienzgewinne zu setzen. Unternehmen müssen vielmehr in den Aufbau langfristig wirkender Geschäftsmodelle investieren. Natürlich gibt es dabei Grenzen: Ein Maschinenpark beispielsweise kann nicht skalierfähig in die Cloud verlagert werden. Trotzdem braucht es einen fruchtbaren Boden in Form von virtuellen, digitalen Services, um Kapazitäten für Innovationen freizustellen. 

Der Open-Source-Gedanke wird dabei zum Enabler und Beschleuniger für das Innovationstempo in Unternehmen. Dafür gibt es einen entscheidenden Grund: In einer offenen Unternehmenskultur kann jeder seine Meinung einbringen. Am Ende des Tages zählt der beste Gedanke, und nicht die Ansichten des am höchsten bezahlten Managers im Raum. Innovation lebt von dieser Meinungsvielfalt. Und davon, dass sich viele Menschen motiviert und inspiriert in ein Projekt einbringen. So kann man schon sehr frühzeitig erkennen, ob eine Idee Potenzial hat oder nicht. Deutschland muss jetzt den Digitalisierungsturbo zünden, die Kompetenzen dafür haben wir.

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Robert Lindner, Regional Manager Red Hat Germany (Quelle: Red Hat)