Trump zwingt die EU zu einem Spiel, das sie nicht spielen will
Autor: Dominik Mohilo, Redakteur und IT-Experte bei der auf High-Tech spezialisierten Münchner PR- und Kommunikationsagentur PR-COM
100 Milliarden US-Dollar Investition, 100.000 neue Jobs, kolossale Datenzentren, die Re-Industrialisierung der USA und ganz nebenbei auch noch der Schutz der nationalen Sicherheit: Das alles verspricht sich US-Präsident Donald Trump vom KI-Projekt Stargate. Doch auch wenn Elon Musk bereits den gigantomanischen Plan des neuerlichen US-Präsidenten sowie dessen Partner Larry Ellison (Oracle), Sam Altman (OpenAI) und Masayoshi Son (Softbank) wegen mangelnder Finanzierbarkeit in Frage stellt, gibt Trump der Welt einen Einblick, wohin die Reise in Sachen KI gehen wird: er gibt den Takt vor. Wir Europäer müssen uns angesichts dieser Entwicklung die Frage stellen, ob unsere aufgeklärte und regulatorische Herangehensweise an die Thematik uns nicht irgendwann zum Verhängnis wird. Lohnt es sich, gesetzgeberische Innovationshürden im Ausmaß des EU AI Act aufzustellen, nur um am Ende als moralischer Sieger, dafür aber wirtschaftlicher und technologischer Verlierer dazustehen? Trump und Co zwingen die EU zu etwas, das wir ganz und gar nicht wollen, nämlich zu einer gewissenlosen „Play Dirty“-Politik. China kann damit sicher gut leben. Doch um im KI-Rennen den Anschluss nicht zu verpassen, wird der EU wohl nichts anderes übrigbleiben, als mitzuziehen. Wie diese Ambivalenz unter einen Hut zu bringen ist, bleibt völlig unklar. Auch wenn einzelne KI-Player das Steuer übernehmen und das Gaspedal durchdrücken, wird die Gesetzgebung sie vermutlich jäh ausbremsen.
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