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Hansjörg Süess, CEO von adesso Schweiz (Quelle: adesso)​
4. Sep 2023

adesso Schweiz: Gibt es eine Zukunft ohne KI?

Kommentar von Hansjörg Süess, CEO von adesso Schweiz, zur aktuellen Entwicklung im Bereich KI

Brauchen Unternehmen Künstliche Intelligenz, um ihre Prozesse effizienter zu gestalten? Oder anders formuliert: Riskieren die KI-Verweigerer unter ihnen, den Anschluss in einem immer härteren Wettbewerbsumfeld zu verlieren? Die meisten Experten sind jedenfalls davon überzeugt: Künstliche Intelligenz ist die nächste grosse Revolution nach der Industrialisierung und der Erfindung des Internets. Bereits heute zieht die Medizin zur besseren Diagnose von Krebserkrankungen eine KI-gestützte Vorauswahl der bildgebenden Verfahren heran. Die Polizei nutzt intelligente Algorithmen, um herauszufinden, wo die nächste Straftat verübt werden könnte. Die Industrie wiederum versucht mit Hilfe von KI, potenzielle Probleme in ihren Fertigungsanlagen frühzeitig zu identifizieren und so einen kostspieligen Ausfall zu verhindern. Und spätestens seit ChatGPT wissen wir, dass KI recht passable Texte liefert – Amazon beispielsweise verkauft seit Ende vergangenen Jahres Bücher, die der Bot geschrieben hat.

Fakt ist, mit dem Erfolg von ChatGPT hat Künstliche Intelligenz einen Höhenflug hingelegt, den sich vorher niemand in dieser Geschwindigkeit vorstellen konnte. Mit dem wahrscheinlich prominentesten Beispiel für sogenannte generative KI experimentierten schon wenige Wochen nach dem Start 100 Millionen Nutzer. Seitdem kommen täglich neue Anwendungen hinzu, über ein API lässt sich ChatGPT relativ einfach in eigene Projekte einbinden. Der Weg von der Idee zur Umsetzung war also noch nie einfacher als mit dieser Form der KI. Doch während privat schon viele das Tool ausprobiert haben, zögern Unternehmen. Einige gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie verbieten die Nutzung des Chatbots.

Auf den ersten Blick ist diese ablehnende Haltung mehr als verständlich: Immerhin nimmt es ChatGPT mit den Fakten nicht so genau, „Halluzinieren“ lautet der Fachbegriff. Sogar von „künstlicher Dummheit“ ist die Rede, das System macht angesichts fehlerhafter Daten nur noch mehr Fehler. Die KI generiert aber nicht nur gelegentlich falsche Informationen oder verzerrte Inhalte – da ChatGPT keinerlei Quellenangaben oder Erklärungen liefert, lässt sich auch schwer nachvollziehen, woher die Informationen stammen. Somit kann das geistige Eigentum anderer verletzt werden, was schlimmstenfalls eine Klage nach sich zieht. Die Informationen, mit denen ein generatives KI-Tool „gefüttert“ wird, werden zudem häufig für das Training der Modelle verwendet. In der Folge haben Unternehmen keine Kontrolle mehr, wo ihre sensiblen Geschäftsinformationen überall landen.

Nun weiss jedes Kind, dass Verbote meist nicht funktionieren. Im Gegenteil: Der Reiz ist sogar noch grösser. Sinnvoller ist es deshalb, sich regulatorisch, technologisch und organisatorisch mit den grundsätzlichen Risiken von KI auseinanderzusetzen. Der vom Europäischen Parlament verabschiedete AI (Artificial Intelligence) Act etwa teilt KI-Anwendungen in unterschiedliche Risikoklassen mit entsprechenden Auflagen ein. Das Konzept „Trustworthy AI“ wiederum sorgt für die notwendige Transparenz im Umgang mit KI: Entwickler bauen eine Anwendung so, dass vom Schutz der genutzten Daten über das Zuordnen der Verantwortung für (teil-)maschinell getroffene Entscheidungen bis zum Einhalten von Prinzipien und normativen Vorgaben alle bislang kritischen Punkte geklärt sind. Und Unternehmen tun gut daran, ihre Mitarbeitenden für die Gefahren zu sensibilisieren, sodass nicht mehr unkontrolliert Firmeninterna als Prompt im Chatbot landen.

Natürlich ist nicht jede KI so neugierig wie ChatGPT, weshalb man nicht den Fehler machen darf, die unterschiedlichen Technologien über einen Kamm zu scheren: Intelligent Automation (IA) beispielsweise arbeitet still im Hintergrund und hilft, Prozesse zu optimieren, die Mitarbeitenden von repetitiven Aufgaben zu befreien und damit bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen. Einer adesso-Studie zufolge setzen bereits 30 Prozent der befragten Unternehmen IA-Komponenten über alle Geschäftsbereiche hinweg ein. Vorreiter ist erwartungsgemäss die IT-Abteilung (44 Prozent), gefolgt von Produktion/Fertigung (38 Prozent) und Service (36 Prozent). Fehlendes Know-how bremst jedoch sehr viele Projekte aus, sodass das Potenzial der KI-Technologie noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft wird.

Eine Zukunft ohne KI? Für mich jedenfalls unvorstellbar. Grundlegende Bedenken sind verständlich, Verbote aber nicht zielführend – denn so machen sich Unternehmen potenzielle Geschäftsvorteile zunichte.  ​

 

adesso Schweiz AG  

adesso wurde 1997 in Deutschland gegründet und beschäftigt über 8‘900 Mitarbeitende. Als Landesgesellschaft der adesso SE vertreibt die adesso Schweiz AG das Leistungsportfolio des Beratungs- und IT-Dienstleisters auf dem Schweizer Markt. adesso fokussiert sich mit Beratung sowie individueller Softwareentwicklung auf die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. Die Strategie von adesso beruht auf drei Säulen: dem tiefen Branchen-Know-how der Mitarbeitenden, einer umfangreichen Technologiekompetenz und erprobten Methoden bei der Umsetzung von Softwareprojekten. Das Ergebnis sind überlegene IT-Lösungen, mit denen Unternehmen wettbewerbsfähiger werden. Seit 2020 verfügt die adesso über einen Onshore-Standort im Tessin, der zu attraktiven Konditionen High-end-Dienstleistungen für Endkunden wie auch für die anderen adesso-Standorte anbietet.

Zu den wichtigsten Kunden der Landesgesellschaft adesso Schweiz AG gehören die BKW, diverse Bundesämter, Medgate, SBB, Selecta, Swisscom, Swiss Life, der Schweizerische Versicherungsverband, Post CH, PostFinance und die Stadt Zürich. adesso Schweiz kooperiert mit dem Institut für Informatik der Universität Zürich.

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