Der Marktplatz von Facebook ist zum Scheitern verurteilt
Online-Marktplätze liegen voll im Trend, wie der jüngste Coup von Facebook zeigt: eine eigene Plattform hat der Betreiber des sozialen Netzwerks in Australien, Großbritannien, Neuseeland und den USA ins Leben gerufen. Mit fast zwei Milliarden Nutzern hat er ein gewaltiges Potential und könnte eine ernst zu nehmende Konkurrenz zu eBay, Amazon oder zur Anzeigenwebsite Craigslist werden. Und doch steht der Erfolg des Marktplatzes auf Messers Schneide, denn das Konzept weist Schwächen auf: „Der Lösung fehlt es an einer durchdachten Produkt-Verwaltung und einer soliden Steuerung der Käufer-Verkäufer-Beziehungen“, betont Rabie el Hassani, Director of Sales Central und Eastern Europe bei Mirakl in München. „Zudem bedarf es auch noch organisatorischer Veränderungen, wie der Einführung eines Merchandising Teams und Managern, die die Qualität der Verkäufer im Auge behalten.“
Ein Online-Marktplatz lebt von der Produktvielfalt und -verfügbarkeit; beides sicherzustellen, ist die oberste Aufgabe des Betreibers. Facebook unternimmt derzeit aber keine Anstrengungen, den angebotenen Produktmix zu steuern. Die Folge ist, dass „Angebote für immer im System verbleiben, obwohl sie vielleicht schon verkauft wurden, was potentielle Käufer frustriert und Verkäufer es äußerst schwer haben, ihre Ware optimal anzubieten“, erklärt el Hassani.
Zu den vordringlichen Aufgaben eines Marktplatz-Betreibers gehört es auch, dafür zu sorgen, dass es bei Geschäften mit rechten Dingen zugeht und zuvor definierte Regeln eingehalten werden. Dazu zählt unter anderem, wie Käufer und Verkäufer bei der Abwicklung miteinander umgehen, wie die Zahlungsmodalitäten aussehen oder dass rechtliche Vorschriften eingehalten werden.
Der Marktplatz von Facebook unterliegt solchen Regeln aber nicht. Er bietet seinen Nutzern in der jetzigen Form ausschließlich eine technische Plattform für Geschäfte jeglicher Art. Die Einzelheiten der Abwicklung, also wie gezahlt wird oder wie es um Lieferung und Rücknahme des Produktes steht, müssen Käufer und Verkäufer unter sich ausmachen. „Wenn bei diesem nicht regulierten Geschäftsmodell bei einer Transaktion etwas schief läuft, gibt es keine Instanz, die zwischen den Parteien schlichtet“, erklärt el Hassani.
Mirakl hat bereits hunderte Marktplätze implementiert und weiß, wo die Schwachstellen der Lösung von Facebook liegen. Wenn der Betreiber das Produktangebot nicht aktiv verwaltet und klare Regeln für die Transaktionen festlegt, ist das Scheitern des Marktplatzes vorprogrammiert.
Über Mirakl
Mirakl bietet State-of-the-Art-Softwarelösungen, die B2C- und B2B-Unternehmen ermöglichen, einen Online-Marktplatz aufzubauen und zu betreiben. Die Mirakl-Marktplatz-Lösungen erleichtern es den Betreibern, eine große Anzahl von Anbietern, auf einer einzigen Plattform zu bündeln, den Kunden ein erweitertes Produktportfolio, wettbewerbsfähige Preise und ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis anzubieten. Mirakl unterstützt einige der weltweit führenden Unternehmen, sowohl kleinere als auch größere, beim Ausbau und Erweiterung ihres Geschäfts – in Kombination mit einem Gewinnwachstum und einer Risikominimierung. Zu den Kunden zählen Best Buy Canada, Woolworths, Auchan, Carrefour, Conde Nast, Darty, Galeries Lafayette, Halfords, Menlook, Oclio, The Beautyst und Truffaut. Gegründet 2012, hat Mirakl Marktplatz-Projekte in weltweit mehr als 20 Ländern realisiert. Im Juli 2015 konnte das Unternehmen eine Serie-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Millionen US-Dollar abschließen.
Weitere Informationen unter www.mirakl.com
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