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Rolf Bienert, Managing und Technical Director bei der OpenADR Alliance (Quelle: OpenADR Alliance)
23. Okt 2023

OpenADR Alliance: Drei Gründe, warum offene Standards das Herzstück der Energiewende sind

Innovative Ökosysteme statt Silo-Lösungen

Frankfurt, 23. Oktober 2023 – Das klassische Stromnetz benötigt für die Herausforderungen der Energiewende dringend das große Upgrade zum Smart Grid, dem intelligenten und automatisierten Stromverteilungssystem von morgen. Die OpenADR Alliance zeigt, warum offene Kommunikationsstandards das Fundament dafür bilden, den Markt zu öffnen und die Herstellerabhängigkeiten zu reduzieren.

Der Ausstieg aus Kernkraft und fossilen Brennstoffen bei gleichzeitigem Ausbau der erneuerbaren Energien und steigendem Bedarf – das deutsche Stromnetz steht an einem historischen Wendepunkt. Verstärkt wird die Notwendigkeit von neuen Lösungen und Technologien durch die immer schneller voranschreitende Verkehrswende, deren Gelingen nicht zuletzt von einem intelligenten und robusten Stromnetz abhängt. Damit Versorgungsunternehmen Lastspitzen effizient entgegenwirken sowie die zunehmend dezentrale Energieerzeugung und -speicherung steuern können, kommt der Kommunikation zwischen Energieversorgern, Netzbetreibern und Endverbrauchern eine Schlüsselrolle zu. Die OpenADR Alliance nennt drei entscheidende Gründe, warum offene Schnittstellen und Standards dabei von entscheidender Bedeutung sein werden.

Ökosysteme nutzen. Eine technische Abschottung wirkt in unvorhersehbaren Zeiten und in einem dynamischen Markt wie eine Handbremse, wenn Versorger beispielsweise neue Funktionen gar nicht oder nur zeitlich verzögert einsetzen können und für die Implementierung viel Geld zahlen müssen. Das Stromnetz der Zukunft muss einen ganzheitlichen, offenen Ansatz verfolgen – etwa um die Interoperabilität zwischen Systemen, Geräten und Akteuren der Energiewirtschaft sicherzustellen. Offene Standards schaffen zudem eine Grundlage, auf der Unternehmen mit innovativen Lösungen und Technologien für die Energiewende aufbauen können. Damit fördern sie den Wettbewerb sowie die Entwicklung neuer Ideen und steigern die Effizienz und Nachhaltigkeit des Energieverteilungssystems.

Herstellerbindung vermeiden. Kompakte Softwarelösungen von einem einzigen Hersteller galten in der Branche lange Zeit als bequemes Rundum-sorglos-Paket. Doch auch wenn die Energieversorger damit ihre Anforderungen erfüllen konnten, droht ihnen aufgrund der Abhängigkeit vom Anbieter mehr als nur ein Nachteil: Neben den hohen Kosten verlieren sie auch an Wettbewerbsfähigkeit, weil sie darauf angewiesen sind, dass die Hersteller Innovationen zeitnah zur Verfügung stellen. Auch die Kompatibilität mit neuen Geräten, wie SmartMeter oder Wallboxen, wird so zu einer Herausforderung. Wie das Beispiel USA zeigt, können aber auch die Hersteller selbst zum Problem werden. Gehen sie pleite oder ziehen sich aus dem Geschäft zurück, wird der Wechsel zu einem neuen Anbieter langwierigerer und teurer. Sind die entsprechenden Schnittstellen und offenen Standards jedoch bereits in der Lösung enthalten, können Versorgungsunternehmen sehr viel schneller und einfacher einen neuen Hersteller auswählen sowie neue Funktionen und Technologien in ihr System implementieren.

Flexibilität gewährleisten. Offene Standards senken den zeitlichen Aufwand bei Implementierungen von neuer Software und erhöhen die Anzahl der Geräte, die auf Kundenseite kompatibel sind. Darüber hinaus gewährleisten sie, dass sich Energieversorger flexibel an die neue Entwicklungen auf dem Markt anpassen können. Dabei sind sie bereits von offenen Standards umgeben, die etwa das sichere Laden von Fahrzeugen an Stationen gewährleisten – unabhängig von Marke und Modell. Auch der Aspekt der Wettbewerbsfähigkeit rückt künftig noch stärker in den Fokus.

„Standards sind schon heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, ohne sie würden nicht einmal Schrauben und Muttern zusammenpassen“, betont Rolf Bienert, Managing and Technical Director der OpenADR Alliance. „Langfristig wird es auch in der Energiewirtschaft eine natürliche Entwicklung hin zur breiten Nutzung offener Schnittstellen geben – eine wichtige Voraussetzung für die Energiewende.“

Über OpenADR Alliance

Die OpenADR Alliance ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die gegründet wurde, um Entwicklung, Einführung und Einhaltung des Open Automated Demand Response (OpenADR)-Standards zu fördern. Die Organisation unterstützt Versorgungsunternehmen bei der Verwaltung des wachsenden Pools dezentraler Energieressourcen (DER), zu denen erneuerbare Energien, Energiespeicher, bedarfsorientierte Steuerung und das Laden von Elektrofahrzeugen gehören. Der OpenADR-Standard unterstützt die Kommunikation mit allen DER-Ressourcen, um Änderungen der Lastverteilung, Energiezufuhr und Leistungsdaten von DER-Anlagen zu verwalten. Weitere Informationen unter http://www.openadr.org

Über OpenADR

OpenADR ist ein offener, sicherer, wechselseitiger Informationsaustausch von Preis- und Ereignismeldungen, Demand Response (DR) genannt, der dezentrale Energieressourcen (DER) in Echtzeit ausgleicht. Durch den Standard können Stromanbieter DR-Signale direkt an bestehende Kunden übermitteln, indem sie eine gemeinsame Sprache und bestehende Kommunikationsmittel verwenden, so dass dynamische Preissignale einheitlich zwischen Versorgungsunternehmen, ISOs und Energiemanagementsystemen ausgetauscht werden können.

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