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Wilfried Platten ist Redakteur bei der PR- und Kommunikationsagentur PR-COM in München. (Quelle: PR-COM)
27. Nov 2024

DeepFakes: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?​

Autor: Wilfried Platten, Redakteur und IT-Experte bei der auf High-Tech spezialisierten Münchner PR- und Kommunikationsagentur PR-COM​

FakeNews sind kein exklusives Phänomen der Neuzeit. Desinformation, Propaganda und Mythenbildung sind uralt. Mit DeepFakes, also KI-generierten Texten, Bildern und Videos, kommt jetzt jedoch eine ganz neue, perfidere Form von Falsch- und Desinformation auf uns zu. Sie hat damit ein vielfach größeres Potenzial, zur Gefahr für die Demokratie zu werden. Der Wahlkampf in den USA hat uns mit per GenAI gefälschten Videos einen ebenso unappetitlichen wie unverdaulichen Vorgeschmack auf das gegeben, was uns da erwartet. Die entscheidende Frage ist also: Wie wirklich ist die Wirklichkeit, die uns da rund um die Uhr medial präsentiert wird? Vor gar nicht einmal so langer Zeit hat die Antwort auf diese Frage die Presse übernommen: Als vierte Gewalt war sie in der Zuständigkeit für die kuratierte Informationsvermittlung, die Lug und Trug einigermaßen unabhängig und zuverlässig aussortiert, funktional wichtig. Diese Funktion hat sie jedoch eingebüßt, abgelöst durch Social Media, in dem jedes noch so absurde Narrativ eine Plattform samt Followern findet.

Mit GenAI verschärft sich diese Problematik eines fehlenden Korrektivs. Weil sie immer besser wird, geht die Fähigkeit Fälschungen zu entlarven zunehmend verloren. GenAI ist mittlerweile soweit, dass das mit ihrer Hilfe generierte DeepFake-Blendwerk nur noch von ihr selbst entlarvt werden kann. Eine Technologie entzieht sich damit grundsätzlich menschlicher Kontrolle. Und was passiert anschließend mit den DeepFakes? Sie verschwinden ja nicht im Vergessen. Solange sie nicht erkannt und ausgefiltert werden können, bleiben sie ein Teil von Big Data, das für die Entwicklung von KI-Anwendungen so massenhaft gebraucht wird. DeepFakes geraten damit per GenAI sukzessiv und unterschwellig in die milliardenfach generierten Texte, Bilder und Videos. Sie sind als solche dann gar nicht mehr identifizierbar, verbreiten sich wie ein schleichendes Gift und werden so Teil unserer Wirklichkeit – mit unkalkulierbaren Folgen für liberale Gesellschaften.​

 

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