Kunden-News

Jürgen Pruss, Chief Technology Officer Government, Dell Technologies Deutschland (Quelle: Dell Technologies)
26. Jul 2021

Dell Technologies: Sechs Erfolgsfaktoren für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung

Frankfurt am Main, 26. Juli 2021 – Während der Pandemie haben deutsche Behörden gezeigt, dass sie schnell digitalisieren können. Diesen Schwung gilt es nun mitzunehmen, um weiterhin bestehende Digitalisierungsdefizite zu beseitigen. Dell Technologies nennt die Erfolgsfaktoren dafür.

Nach wie vor ist Deutschland einer der Nachzügler bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und landet im EU-Ranking des vergangenen Jahres nur auf Platz 211. Zwar erkennt die EU-Kommission deutliche Verbesserungen bei den digitalen Diensten für Unternehmen, doch die Zahl der E-Government-Nutzer liegt hierzulande mit 49 Prozent deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 67 Prozent. Nur in sehr geringem Umfang gibt es Online-Interaktionen zwischen Behörden und Bürgerinnen und Bürgern.

Zwar sollen gemäß dem Onlinezugangsgesetz bis Ende 2022 insgesamt 575 Verwaltungsleistungen von Bund, Ländern und Kommunen online bereitstehen, doch die Umsetzung schreitet nur langsam voran. Einerseits weil die neuen Angebote ressourcensparend von einzelnen Kommunen oder Ländern entwickelt werden und vielfach noch nicht bundesweit bereitstehen. Andererseits weil durch Corona andere Projekte in den Vordergrund gerückt sind, die bei der Bewältigung der Pandemie helfen. Genau diese Projekte aber machen Mut, zeigen sie doch, dass die öffentliche Verwaltung schnell digitalisieren kann und auch zu unbürokratischen Lösungen fähig ist. Einige Behörden haben binnen weniger Tage eine Online-Beantragung für Überbrückungshilfen oder Kurzarbeitergeld aufgesetzt. Andere wiederum haben bei der Registrierung für bestehende Digitalangebote statt der eID des Ausweises auch ganz unbürokratisch eine E-Mail-Adresse akzeptiert.

Damit digitale Behördengänge aber tatsächlich zur Normalität werden, sind die folgenden Aspekte entscheidend:

  1. Durchgehend digitale Prozesse: Sollen neue Behördenservices ihre volle Kraft entfalten, dürfen sich die Digitalisierungsbemühungen nicht auf digitale Frontends beschränken, hinter denen weiter ineffiziente Abläufe mit Papierformularen stehen. Behörden benötigen durchgehend digitale Prozesse, die nicht an Abteilungs- oder Behördengrenzen haltmachen. Das ist auch eine der Lehren aus der Pandemie, in der Unternehmen und Selbstständige zwar Überbrückungshilfen schnell und bequem online beantragen konnten, sich die Auszahlung aber teilweise um Monate verzögerte. Die Schlüssel für eine zügige und reibungslose Bearbeitung von Anfragen und Anträgen sind digitale Prozessschnittstellen, maschinelles Lernen und die intelligente Automatisierung von Abläufen.
  2. Digitale Inklusion: Digitale Behördenservices stehen rund um die Uhr bereit und sind unabhängig von den Öffnungszeiten der Ämter überall verfügbar. Dadurch sind sie für Menschen mit Behinderungen und die Bevölkerung ländlicher Regionen sehr gut zugänglich – zumindest prinzipiell. Denn um die Angebote zu nutzen, brauchen Bürgerinnen und Bürger sowohl stabile und breitbandige Internetzugänge als auch digitale Kompetenzen, insbesondere in den Bereichen Datenschutz und Sicherheit. Digitale Chancengleichheit können Behörden allerdings nicht allein herstellen und sind dabei auf die Mithilfe von Wirtschaft und Politik angewiesen.
  3. Hybride Infrastrukturen und offene Plattformen: Mit hybriden Infrastrukturen und offenen Plattformen sorgen Behörden dafür, dass sich einmal entwickelte Lösungen gut anpassen und an anderer Stelle einsetzen lassen, sodass nicht jede Behörde das Rad neu erfinden muss. Wie gut so etwas funktioniert, zeigte zuletzt beispielsweise Estland, das ohnehin ein Vorreiter bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ist. Dort ließ die Regierung im vergangenen Jahr einen Chatbot entwickeln, der Fragen der Bürgerinnen und Bürger zur Pandemie auf Estnisch und Englisch beantwortet und auf zehn Regierungswebsites zum Einsatz kommt. Gleichzeitig sind hybride Infrastrukturen und offene Plattformen auch die Basis für Containertechnologien, die eine schnelle Anwendungsentwicklung und eine reibungslose Skalierung bei wachsenden Performance-Anforderungen erlauben.
  4. Sinnvolle Datennutzung: Wie die Wirtschaft muss die öffentliche Verwaltung den Wert ihrer Daten erschließen, um ihre Services zu verbessern und neue digitale Angebote aufzubauen. Die Erkenntnisse, die sie mithilfe von Big Data Analytics, Machine Learning und künstlicher Intelligenz aus ihnen zieht, helfen allerdings nicht nur bei der Entscheidungsfindung in den Behörden selbst. Vielmehr unterstützen die Datenauswertungen in den Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden auch die Politik dabei, beispielsweise wirtschaftliche und soziale Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, Leistungen marktgerecht und fair zu gestalten oder Fördermittel zielgerichteter einzusetzen.
  5. Sichere und vertrauenswürdige Services: Eine Grundvoraussetzung für die Akzeptanz digitaler Services in der öffentlichen Verwaltung sind höchste Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit. Schließlich verarbeiten Behörden große Mengen äußerst sensibler Daten, auf die es nicht nur Cyberkriminelle, sondern auch nationalstaatliche Hackergruppierungen abgesehen haben. Daten, die sie zudem behördenübergreifend austauschen müssen, um Services zu verbessern und Bürgerinnen und Bürgern die Mehrfacheingabe zu ersparen – ohne dabei Überwachungs- und Missbrauchsängste zu wecken.
  6. Kultureller Wandel: Die öffentliche Verwaltung wird in Deutschland oft als träge und teuer wahrgenommen, doch mit effizienten digitalen Prozessen und neuen Online-Angeboten kann sie zeigen, dass sie fortschrittlich ist und verantwortungsvoll mit Steuergeldern umgeht. Zum kulturellen Wandel gehören aber auch interne Veränderungen in der Kommunikation und der Zusammenarbeit. Das in einigen Behörden während der Pandemie eingeführte Homeoffice war bereits ein guter Anfang, weil es zu agileren Arbeitsweisen führte. Werden die Homeoffice-Regelungen beibehalten, kann das die Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern langfristig verbessern und für frischen Wind in deutschen Amtsstuben sorgen.

„Eine fortschrittliche öffentliche Verwaltung braucht moderne Infrastrukturen und untereinander vernetzte Behörden, Online-Services, digitale Arbeitsabläufe sowie zeitgemäß ausgestattete Arbeitsplätze“, betont Jürgen Pruss, Chief Technology Officer Government bei Dell Technologies in Deutschland. „Davon profitiert nicht nur die Wirtschaft, die schnell, effizient und kostengünstig mit Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden interagieren kann, sondern die Gesellschaft insgesamt – vorausgesetzt die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wird von einem weiteren Breitbandausbau und der Förderung von Medien- und Informationskompetenz begleitet, damit alle Bürgerinnen und Bürger einen Zugang zur digitalen Welt erhalten und sich darin zurechtfinden.“

1 Digital Economy and Society Index (DESI) 2020, EU-Kommission, https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/policies/desi

Dell Technologies auf Twitter: https://twitter.com/DellTechDE
Dell-Blog: https://www.delltechnologies.com/de-de/blog

Über Dell Technologies

Dell Technologies (www.delltechnologies.com) unterstützt Organisationen und Privatpersonen dabei, ihre Zukunft digital zu gestalten und Arbeitsplätze sowie private Lebensbereiche zu transformieren. Das Unternehmen bietet Kunden das branchenweit umfangreichste und innovativste Technologie- und Services-Portfolio für das Datenzeitalter.

Pressekontakt

Michael Rufer
Dell Technologies
+49 69 9792 3271
Michael.Rufer@dell.com

​Eva Kia-Wernard
PR-COM
+49 89 59997 802
Eva.Kia@pr-com.de